Teil I
Die Anreise nach Schweden oder was wahre Freundschaft aus macht...
Die Anreise nach Schweden haben wir uns in zwei Nächte aufgeteilt. Nachts fahren hat viele Vorteile: wenig Verkehr, weniger bis keine Unfälle oder Staus und weniger Lastwagen wie am Tag. Und bei hohen Temperaturen ist es ausserdem angenehm kühl. Klar, es ist anstrengend, aber wir finden es lohnt sich.
Der erste Stopp war in Kerpen (nahe Köln). Hier haben wir meine beste Freundin zum zNacht getroffen. Fast eineinhalb Jahre haben wir uns nicht gesehen. Und es war wie immer! Das ist es, was Freundschaft ausmacht: dass Distanz keine Rolle spielt und wenn man sich nach langer Zeit wiedersieht alles so ist wie immer. Man kann sich alles erzählen und der andere kennt einen fast besser wie man sich selber! So etwas findet man sehr selten... Danke dafür!
Nach der zweiten Nachtfahrt waren wir pünktlich an der Fähre. Unser Womo war frisch mit Wasser und Lebensmitteln aufgefüllt. Und los geht`s nach Schweden.
Die Überfahrt war gut. Aber 9 Stunden sind halt schon lang. Das nächste Mal werden wir uns wohl auf der Fähre eine Kabine nehmen. Vor allem, wenn man die Nacht über gefahren ist.
Wir warten vor der Fähre ... |
Ausfahrt aus Travemünde |
Endlich sind wir da!! Schweden begrüsst uns mit ein paar Wolken und Wind, aber es ist trocken. Unser erstes Ziel heisst: Kåseberga.
Blick auf den wahnsinnig tollen Fischladen ! |
Ales stenar
Nachdem wir den Stellplatz gefunden haben, vertreten wir uns noch etwas die Beine. Nur wenige Meter vom Stellplatz entfernt liegt: Ales stenar. Das sind 58 aufrechte Granitsteine in einer Schiffform. Es liegt auf einem Plateau hoch über dem Meer und ist 67m lang und 19m breit. Das ganze ist ca. 1000 Jahre alt. Eine beeindruckende Kulisse...
Heute Abend hat es kaum Menschen hier und Dank der Wolken ist das Abendlicht speziell. Es entstehen ein paar tolle Fotos:
Die Küstenregion um Kåseberga oder kilometerlange weisse Strände...
Kåseberga ist ein sehr kleiner Ort im Süden von Schweden. Ca. 60 Kilometer östlich von Trelleborg. Hier kann man gut Gleitschirmfliegen. So genanntes Küstensoaren. Das heisst mit den starken Winden vom Meer , die wie eine Welle an die Küste stossen, entsteht genügend Aufwind, um Stunden lang an der Küstenkante entlang Fliegen zu können. Es macht wohl ne Menge Spass und sieht auch noch toll aus.
Ein weiteres Hightlight ist ein irrsinnig toller Fischladen. Einfach wahnsinn! Zum Grillen haben wir uns hier ein grosses Stück Lachs gekauft und als Vorspeise eine geräuchterte Makrele. Seeehr fein!
Die Küsten von Südschweden sind bekannt für ihre schönen Sandstrände. Mit dem Velo kann man prima eine Tour zu den verschiedenen Strandabschnitten machen. Sehr schön.....
Auch der Ort Ystad ist mit dem Velo super zu erreichen. Sehr alte und gut erhaltene Fachwerkhäuser kann man hier sehen. Bunt und niedlich...
Haväng oder auf der Steppe mit Pferden und Schafe
Unsere zweite Station in Schweden liegt bei Haväng. Ebenfalls im Süden (östlich). Hier gibt es eine Küstenkante zum Fliegen, aber vor allem eine tolle Möglichkeit zu campieren. Das ist das Tolle an Schweden. Man kann einfach frei stehen und campieren. Eine riesige Steppe mit freien Pferden und Schafen. Das alles mit Blick auf das Meer. Einfach toll. Wir bauen ein kleines Lager mit unseren Campern und Büsschen. Es ist gemütlich. Manche fliegen an der Kante, andere geniessen es Kaffee zu trinken und zu plaudern.
Ich geniesse auch noch eine bischen den Strand und liege in die Sonne. Plötzlich rumpelt es und die schwedische Familie neben mir gestikuliert wild. Die Pferde sind die Dünen runter galoppiert und weiden jetzt gemütlich zwischen den wenigen Strandtouristen. Das Fohlen findet die Badeschuhe der Frau sehr interressant und spielt damit wie ein Hund. Und natürlich das Essen der Familie findet es seeehr spannend. Sowas habe ich noch nie erlebt.
Vor dem zNacht bekommen wir bei unseren Campern Besuch von den Pferden. Natürlich sind die sehr neugierig und hoffen, dass etwas leckeres für sie rausspringt. Sogar der Basilikum für`s Essen muss verteidigt werden... Ein riesen Spektakel. Das ist campen!
Am Abend sitzen wir noch lange gemeinsam draussen bis der Regen kommt. Zum Glück ist es am Morgen wieder trocken und sonnig genug für ein zMorge im Freien.
See Ivösjön oder eine Nacht auf der Insel
Unsere Gleitschirmfliegergruppe hat sich entschieden noch einmal an den ersten Ort unserer Reise zurückzukehren. Marco und ich finden die Idee nicht so super und entscheiden uns noch etwas weiter Richtung Norden zu fahren. Ca. 10 Km oberhalb von Kristianstad liegt der der See Ivösjön mit einer kleinen Insel in der Mitte: Ivö. Eine Fähre fährt alle 20 Minuten dorthin. Sie ist gratis und ersetzt eine Strasse, weil die gibt es nicht auf die Insel. Zuerst fahren wir mit den Velos rüber. Bei einer kleinen Tour über die Insel entdecken wir einen Parkplatz, wo man super die Nacht verbringen kann. Also zurück zum Womo und wieder auf die Fähre. Herrlich ruhig ist es hier bis...... der Veteranenclub der alten Motorräder einen Grill-Apéro veranstaltet ! Aber halb so schlimm. Wir wollen den Abend eh am See verbringen. Marco nimmt seine Angel mit (heute fängt er leider nichts). Wunderschön ist es hier. Als wir zurück kommen ist der Motorrad Apèro vorbei und wir können friedlich schlafen. So ruhig war es schon lang nicht mehr um uns rum...
Auf der Insel ist es fast schon kitschig. Die Häuser sind wie aus einem schwedischen Bilderbuch, die Strasse sind teilweise richtig verwunschen und der See selber ist gross und einfach schön. Eine Oase...
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