Freitag, 29. September 2017

Schwedischer Herbst ...

17. September - 29. September 2017

Schwedischer Herbst ...

Zwei Wochen Ferien im September und die grosse Frage nach dem Wetter. An vielen Orten ist es sehr unbeständig. Zu erraten wo es wohl am schönsten wird, ist in dieser Zeit fast unmöglich. Also entscheiden wir mal nicht nach dem Wetter, sondern nach der Frage: "Wo wollen wir gerne hin?" Das ist leicht zu beantworten. Neben dem Südtirol, lieben wir den Norden. Also Womo parat gemacht und loooos ... Schweden wir kommen wieder!

Liegt unser Ziel am Ende des Regenbogens?


Ein Genuss-Feuerwerk in Lübeck

Auf dem Weg nach Südschweden legen wir einen Zwischenstopp in Lübeck ein. Ich muss zugeben - ich hab mich direkt in Lübeck verliebt. Eine so schöne Stadt. Sie liegt am Wasser (die Trave), hat den nordischen Charm, viele schöne alte Häuser und so viele Leckereien zu bieten. Nach 1100km, die wir hierher gefahren sind, möchten wir nur noch ausruhen und essen. Wir machen uns auf den Weg in die Stadt und finden ohne es zu wissen das Restaurant mit den bekanntesten Pizzen. Die sind riesig!! Aber auch genau so lecker. Noch ein Weizen für die nötige Bettschwere und der Abend ist perfekt. Unser Stellplatz liegt genau an einem Kanal. Eher ein bischen Hafenromatik, aber ruhig und praktisch gelegen.



Am nächsten Morgen erkunden wir Lübeck. Frühstücken in einem der vielen Cafés, shoppen, Kaufen natürlich Marzipan, bummeln durch die Stadt und erledigen den Einkauf für die nächsten Tage. Obst und Gemüse vom Markt. Und was darf hier um die Mittagszeit nicht fehlen? ... ein Fischbrötchen. Lecker.


Bekanntes Motiv von Lübeck

Hier gibt es nicht nur Marzipan ... ein Paradies ;-)
Das berühmte Marzipan

Später fahren wir mit den Velos zum Timmendorfer Strand. Der Veloweg ist nicht besonders schön und auf dem Rückweg verregnet es uns auch noch so richtig. Aber das Glacé / Eis am Strand war super ;-).


Wir trocknen uns und später in der Nacht machen wir uns auf den Weg zur Fähre nach Travemünde.


Guten Morgen Schweden

Unsere Fähre geht um 2.30h. Wir sind um ca. 0.30h beim Check in. Es ist wenig los. Kaum haben wir den Motor abgestellt, können wir auch schon los und in den Schiffsbauch fahren. Diese Mal haben wir uns eine Kabine gegönnt, um uns nicht auf einer unbequemen Sitzgruppe die ganze Nacht um die Ohren zu schlagen. Die Kabine ist sogar auch schon bezugsbereit und wir liegen um 1.30h im gemütlichen Bett. Am Morgen frühstücken wir an Deck. Ein bischen kalt und windig, aber wunderschön. Und dann ist es endlich da - das Festland. Wir legen in Schweden an!

Unsere Kabine auf der Fähre nach Trelleborg

Wir sind da ...

Öland - Schweden aus dem Bilderbuch

Nach einer Nacht in Kalmar sind wir über die Brücke Ölandsbron (6km) nach Öland gefahren. Eine schmale, aber sehr lange Insel. 4 - 16km breit, aber 137km lang. Man nennt sie auch die Sonnenstube von Schweden. Sogar die Königsfamilie verbringt hier ihre Sommerferien. Leider zeigt sich die Sonnenstube heute nicht. Es hat an unserem ersten Tag auf Öland fast die ganze Zeit geregnet.  Aber wir haben einen wunderschönen Camping gefunden und geniessen unseren Platz am Meer. Der Platz ist sehr gepflegt und modern und wir sind fast alleine hier. 



Am Nachmittag hört es endlich auf zu regnen. Und wir können den Abend doch noch mit Sonne und einer irrsinnig schönen Stimmung am Meer geniessen !







Übrigens hat es hier eine traumhafte Joggingrunde direkt vom Camping weg. Einfach toll. Die Strecke würde ich gerne mit nach Hause nehmen.

Vorschlag für Laufrunden

Tolle Laufstrecke

 
Mit dem Velo Richtung Öland`s Norden

Auch heute Morgen zeigt sich uns die Sonnenstube Schwedens nicht so wirklich. Egal. Wir machen unsere Tourenvelo parat und los geht es Richtung Norden der Insel. Da die Insel so lang ist, schaffen wir gefühlt nur ein winziges Stück auf der Landkarte. Was zum Teil auch am ständigen Gegenwind liegt. Aber das Stück ist sehr schön. Vor allem der Teil auf dem offiziellen Küstenradweg ist ein Träumchen! Und man glaub es kaum: nach der obligatorischen Regendusche scheint nun die Sonne den Rest vom Tag! Ein weiterer Höhepunkt heute ist ein typisch schwedischer Fishladen in Borgholm. So viele leckere Sachen... Wir entscheiden uns für Makrelen und Lachs; beides geräuchert. Es ist recht günstig und vor allem sehr lecker! Der Laden liegt ein bischen versteckt und wir haben den Tipp von der netten Campingplatz Leiterin bekommen. Sie hat betont, dass hier auch die schwedische Königin ihren Fisch kauft. Wir geniessen also den royalen Fisch im Sonnenuntergang. Ein perfekter Moment auf Öland...



So wird dem Postboten der Weg zu den einzelnen Häusern erspart










Der "königliche" Fischladen


Nur ein Kaffee und ich ...

 
Elche, Fische und sehr viel Ruhe

Mein Wunsch ist schon sehr lange endlich einmal einen Elch zu sehen. Bisher hat es in der freien Wildbahn (vielleicht zum Glück) nicht geklappt. Aber es gibt nicht weit weg von Klamar einen Älkpark - Elchpark. Klar, die Tiere sind in einem grossen Gehege eingesperrt... aber wir entschliessen uns den Park trotzdem zu besuchen. Es ist wirklich nett. Das Gehege ist recht gross und wir sehen tatsächlich im Wald Elche!! Und hören sogar den "Chef". Jetzt ist gerade Brunftzeit. Und dann liegt da ein Zeitgenosse tiefenentspannt am Zaun und döst... sehr eindrücklich diese Tiere!! Ich hoffe unser Womo macht nie Bekanntschaft mit einem. Es gibt hier in Schweden nämlich sehr viele Wildunfälle mit Elchen. Dann sehe ich sie doch lieber hinter einem Zaun.





Der heimliche Star im Elchpark

Mein grosser Wunsch war erfüllt, jetzt ist Marco an der Reihe: Fischen an einem See in Schweden. Einen geeigneten See haben wir im Internet gefunden und die entsprechene Tages-Angel-Lizenz gelöst. Im Gegensatz zur Schweiz oder Deutschland ist das hier sehr einfach.
Am See finden wir mit Glück sogar eine schöne Möglichkeit zum Übernachten. An einem Badeplatz gibt es eine Art kleinen Parkplatz. Jetzt im September ist hier sowieso niemand. Am Weg weiter den See entlang gibt es drei wunderschöne kleine Ferien- oder Wochenendhäuser. Sonst ist hier NICHTS. Und es ist RUHIG. Man muss sich fast ein bischen dran gewöhnen. Leider ist auch heute das Wetter nicht besonders. Bewölkt und teils fieser Nieselregen. Aber Marco fängt sogar etwas. Einen Hecht. Leider (oder gut für den Fisch) ist er noch zu klein und er darf wieder in den See zurück. Es gab zwar keinen Fisch, aber dafür hat Marco eine Menge Pilze gefunden. Er war richtig im Sammel-Rausch. Es waren so viele, dass es locker für eine leckere Pilzsauce mit Pasta gereicht hat.







Hier am Uvasjön war es toll. Obwohl wir im Süden von Schweden sind und es hier am dichtesten besiedelt ist, haben wir eine Vorstellung davon bekommen, wie leer, friedlich und ruhig Schweden sein kann.




Karlskrona bzw. mit dem Velo auf Aspö

Karlskrona ist eine relativ grosse Stadt und wirklich schön. Am Hafen hat es einen typischen Stellplatz für Wohnmobile. Nichts besonderes, aber wie immer zentral gelegen und ausreichend. Bei uns in der Schweiz fehlt es genau an solchen Stellmöglichkeiten. Hier oben im Norden ist das völlig normal. Ausser uns sind hier nur Schweden mit ihren Womos. Wir haben den Eindruck, dass es in diesem Land viele Wohnmobilisten gibt. Daher auch das grosse Angebot. Noch dazu recht günstig. Eine Übernachtung liegt zwischen 120 und 200 Kronen. Das sind ca. 16-25 CHF. Oft mit Dusche/WC und Entsorgungsmöglichkeiten.


Wir entscheiden uns für eine kleine Velotour auf Aspö. Auf diese Insel kann man mit einer kostenlosen Fähre fahren. Das haben wir schon ein paar Mal gesehen, dass es das hier gibt. Diese Fähren ersetzten sozusagen die Strasse und sind somit gratis. Aspö ist klein und so herzig. Es hat so gut wie kein Verkehr und man kann nach Herzenslust quer über die Insel radeln. Und - man glaubt es kaum- das Wetter ist super!


 
Nogersund - oder ein Traum von einem Stellplatz

Später am Tag ziehen wir weiter. Ein Stellplatz auf einer Landzunge soll es für heute Nacht werden. Wir haben keine grossen Erwartungen, aber selbst wenn wir welche gehabt hätten, wären sie übertroffen worden. Es ist schlicht weg der Hammer!! Einen schöneren Stellplatz hatten wir noch nie. Direkt am Meer, viel Platz, Dusche, WC und rundrum ein toller Blick auf Meer und Hafen. Die Gebühr zahlt man unkompliert am Automaten. Leider akzeptiert dieser weder die deutsche noch die schweizer Bankkarte. Aber eine sehr nette Schwedin hilft uns und löst mit ihrer Bankkarte das Ticket für die Nacht.
Wir geniessen diesen Ort in vollen Zügen. Mehr geht nicht...








Ein Strand in der Nähe von Haväng



Kåseberga

Hier waren wir schon einmal vor zwei Jahren. Damals war es der Start unserer Reise, diesmal ist es der Abschluss. Es ist ein toller Ort. Direkt an einer Steilküste gelegen. An einem Denkmal mit Namen `Ales Stenar`. Damals konnten wir von dieser jahrtausenden alten Steinformation wunderschöne Bilder im Sonnenuntergang machen. Diesmal gibt es welche mit Tageslicht. Ein magischer Ort. (Und eine tolle, aber fordernde Laufstrecke...).
Noch dazu gibt es hier in Kåseberga den weltbesten Fischladen. Bisher hatten wir nirgends besseren geräuscherten Fisch als hier. Wir finden die Königen von Schweden sollte hier einkaufen ;-).  Angeschlossen an den Laden gibt es einen Imbiss / Restaurant und man kann die Gerichte direkt auf einer Terasse am Meer geniessen. Ich finde es hier perfekt. Mehr braucht es nicht. Gutes, einfaches Essen am Meer und ein paar warme Sonnenstrahlen. 









An der Küste entlang ...

Nach der letzte Nacht in Schweden fahren wir die wunderschöne Strasse an der Küste entlang nach Trelleborg. Wir schauen uns noch den Ort Ystad (mit einer sehr netten deutsch sprechenden Eis-/Glacèmacherin) an und halten am südlichsten Punkt von Schweden mit seinem herzigen Leuchtturm (schwed.: fyr). 




Schweden`s südlichster Punkt




Die Gegend um Kivik ist bekannt für ihre Äpfel. Auf einem Apfelmarkt gab es dieses riesige Bild, was nur aus Äpfeln besteht!


Um 0.45h geht unsere Fähre nach Rostock. Wir haben wieder eine Kabine und können während der Überfahrt ein paar Stunden schlafen. Dann machen wir uns auf nach Köln als Zwischenstop um die lange Rückfahrt zu unterbrechen und um meine allerbeste Freundin zu besuchen! Ein Höhepunkt zum Schluss der Reise!

Unsere Schwedenreise war wieder einmal wunderschön. Es kommt uns vor, als ob wir viel länger unterwegs waren als zwei Wochen. Die Zeit war so abwechslungsreich und voll von neuen Eindrücken. Auch wenn das Wetter nicht immer perfekt war und wir recht viel Regen hatten, waren es rundum gelungene Ferien. Der Norden hat einfach etwas Besonderes und Schweden ist immer eine Reise wert. Danke Schweden - Tack så mycket !!!


"Reisen wäscht den Dreck des Alltags von der Seele"

 

 


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