Ostern im Wallis ...

Sonntag, 05. April 2015

Es ist Ostern und wie fast jedes Jahr schlägt das Wetter Kapriolen. Von Regen über Schnee bis Sonne ist alles dabei. Regen und Schnee hatten wir die letzten Tagen. Jetzt möchten wir Sonne...

Uns zieht es ins Wallis. (Für alle Nicht-Schweizer: Wallis ist ein Kanton im Südwesten der Schweiz. Das Wallis ist zweisprachig: Schweizerdeutsch 40% und Französisch 60%. Der drittgrösste Kanton der Schweiz liegt vollständig im Gebiet der Alpen und zählt zur Region des Genfersees.). Diese Region kennen wir beide nicht sehr gut. Ausserdem ist es zu Ostern kein "Hotspot" wie das Tessin oder Südtirol. Das verspricht mässigen Osterverkehr und das es nicht all zu viele Leute hat. Ein schöner Campingplatz war im Internet schnell gefunden. Heute morgen um 6.00h geht es los. Die Fahrt ist ein Traum. Nahezu autoleere Strassen. Was für ein Kontrast zum Stau am Gotthard!

Bevor wir aber zum Camping fahren, möchten wir uns das Chateau de Chillon anschauen. Ein Schloss bzw. Burg, was direkt am Genfersee liegt. Da wir so früh hier sind, finden wir auch mit dem Womo ohne Probleme einen Parkplatz. Das Schloss ist eindrücklich und sehr gut erhalten. Wirklich sehenswert!

Chateau de Chillon

Gewölbekeller / Vorratsraum und Weinlager

Wandmalerei

mittelalterliche Mausefalle ...

Da die Sonne scheint wollen wir ein paar Caches einsammeln und die traumhafte Promenade bis nach Montreux geniessen. Toll! Hier ist schon richtig Frühling. Kaum zu glauben - bei uns hatte es heute morgen noch Schnee auf dem Auto... In Montreux selber kehren wir langsam wieder um Richtung Schloss. In der Stadt ist es ein bischen wie Karneval. Heute ist ein Manga-Treffen. Da verkleiden sich Fans von japanischen Comics wie deren Figuren. Skuriel.

Promenade von Montreux

Am Campingplatz bestätigt sich der Eindruck aus dem Internet. Wir werden sehr freundlich begrüsst und der Platz ist sauber, modern und mit allen Dingen ausgerüstet, die man so braucht. Und noch mehr. Nach dem zNachtessen hatten wir noch richtig Spass. Zuerst beim Abwaschen. Jep - richtig. Sogar Abwaschen kann lustig sein. Hier gibt es sogenannten "Easy Be". Das sind kleine Spühlmaschinen speziell für Campingplätze entwickelt. In 3-5 Minuten ist das Geschirr sauber und ein paar Minuten später sogar trocken. Vor allem soll damit die Umwelt geschont werden. Die Maschine braucht sehr viel weniger Wasser und Energie, als wenn man von Hand abwäscht. Und auf einem Camping tun das sehr viele Leute. Wenn man imCampingplatz- Laden für 10 CHF einkauft, bekommt man ein Jeton geschenkt. Sowas nennt man Fortschritt in die richtige Richtung.   (www.sarvaz.ch)

Ausserdem hat der Platz ein wahnsinns Angebot an Freizeitspass. Von Riesentrampolin, Fussball, Minigolf bis hin zu Billard, Flipper und ... Airhockey!! Juhuu... ich liebe das Ding. Nach dem Essen mussten wir also unbedingt zwei Runden spielen. Ein bischen Kind muss man schliesslich bleiben, oder? ...

Montag, 06. April.2015

Hervorragend geschlafen und genauso gefrühstückt haben wir heute. Da es am Morgen noch windstill war, konnten wir draussen zmörgele. So lieben wir das. Anschliessend machen wir unsere Velo parat um endlich mal wieder eine gemeinsame Tour zu machen. Unser Ziel heute ist Sion. Die Stadt liegt ungefähr 20km entfernt. Also eine perfekt Distanz zum Start nach der langen Winterpause. Wenigstens für mich. Marco fährt ja jeden Tag mit dem Velo mindestens zur Arbeit. Der Hinweg war ein Traum. Tolle Velowege und nicht besonders viel befahren. Auf dem Weg sind uns Obstbäume aufgefallen, die komplett vereist waren. Andere dagegen nicht. Komisch... Es sah absurd schön aus.

Später haben wir rausgefunden, dass die Obstbauern das machen um ihre Ernte vor Frostschäden zu schützen. Durch gezieltes vereeisen ensteht Wärme, die die Blüte schützt. Bei normalem Frost, würde die Frucht bzw. Blüte kaputt gehen. Verrückt, oder?
In Sion selber haben wir eine von den beiden Chateaus bestiegen. Nach dem Velo fahren fanden meine Beine den "Aufstieg" noch recht steil ;-). Belohnung war ein super Blick auf Sion und das andere Chateu.

In Sion selber haben wir uns ein bischen die Stadt angeschaut. Ich finde sie hat schon sehr ein französisches Flair. Verwinkelte Gassen und verspielte, alte Fassaden. Und hier blüht schon alles. Sehr schön. Natürlich gab es das obligatorische Dessert und Kaffee bzw. Cola.
Den Zucker haben wir auch wirklich gebraucht! Der Gegenwind auf der Rückfahrt hatte es in sich - über 20km !! Puh.... Anstregend war`s aber auch irgendwie schön.
Am Abend haben wir gegrillt und uns über unseren neuen Grill geärgert. Der macht zum einen eine riesige Sauerrei (das Fett von Grillgut läuft ungehindert an der Auffangschale vorbei in den Grillboden und wird da kalt. Hmmm... nicht toll) und defekt ist er auch schon. Marco versucht ihn jetzt zu reparieren. Noch dazu gab es einen Schreckmoment am Abend. Unsere Heizung zeigte eine Störung. Erste Idee: kein Gas mehr. Test: Kühlschrank=läuft, Gasherd= läuft => genug Gas. Genug Strom vorhanden. Sicherung drin. Was nun ??? Das Ende von einer längeren Fehlersuche war doch das Gas!! Für Kühlschrank und Herd hat es wohl grad noch gerreicht, aber der Heizung war`s zu wenig. Aufatmen.... Gasflasche gewechselt und es wurd warm! Glück gehabt und wieder was dazugelernt.
Warm und ruhig geht der Tag zu Ende.

Dienstag, 07. April 2015

Der Morgen verläuft ähnlich wie gestern. Wir geniessen ihn in vollen Zügen. Der Campingplatz ist mittlerweile recht leer. Die meisten mussten heute schliesslich wieder arbeiten gehen.
Da wir heute auch wieder nach Hause fahren, machen wir nur eine kleine Tour. Es geht nach Martigny. Hin und zurück sind es nur gut 20km. Der Ort ist klein, aber herzig. Wir schauen uns ein bischen um, finden einen Cache und ein kleines Café in der Sonne. Dann müssen wir aber langsam zurück zum Campingplatz. Diesmal mit Rückenwind - da lacht das Velofahrerherz.
Unser Camper wird abfahrbereit gemacht und wir fahren Richtung heim. Alles hat prima geklappt. Zum Abschluss gibt es am Abend noch nen Döner bei unserem Lieblingstürken. Hmmm... lecker!

 Die eigentlichen Entdeckungsreisen

bestehen nicht im Kennenlernen neuer Landstriche,

sondern darin, etwas mit anderen Augen zu sehen.

Marcel Proust (1871-1922)