Wir freuen uns über eine Woche Ferien. Wie so oft in diesem Sommer gab es eine schwierige Planung bezüglich dem Wetter. Ständig wechselnde Wetterberichte machten es uns nicht leicht uns für ein Reiseziel zu entscheiden. Aber die Würfel sind gefallen und wir sind auf dem Weg ins Südtirol. Wen wundert`s?
Freitag Abend sind wir die gewohnte Strecke bis zum Reschenpass gefahren. Hier haben wir wieder übernachten. Am Samstag morgen nehmen wir Kurs auf einen unserer Lieblingscampingplätze in Bozen. Tja... schon bei der Einfahrt ein Schild: "Belegt!". Der Platz ist mehr als voll. Und diese Zeit heisst "Nebensaison"? ;-). Zum Glück waren wir schon ein paarmal hier und fahren zu einem weiteren bekannten Campingplatz in Laifers. Hier haben wir mehr Glück. Zwar ist es auch hier sehr voll, aber ein paar wenige Plätze sind noch zu haben.
Wir richten uns ein, zmörgele und machen uns per Velo auf zum Apfelsaft kaufen. "Walters Radkiosk" ist eine kleine "Beiz" bzw. Laden, wo man Apfelsaft und Äpfel aus der Region kaufen kann. Wir kaufen soviel Apfelsaft, wie in unsere Packtaschen geht. Der Weg zurück ist also ein bischen schwerer ;-). Den Nachmittag sind wir faul. Das Wetter ist viel schöner als erwartet und wir freuen uns über jeden warmen Sonnenstrahl.
Sonntag, 21.09.2014
Heute Morgen hat uns ein blauer Himmel geweckt. Ausserdem ist es recht warm und wir können draussen zmörgele. Ein guter Start in den Tag.
Wir möchten auf eine Velotour. Von Leifers fahren wir zum Kalterersee und über Auer/Ora wieder zurück (48km/170 Höhenmeter). Die Strecke ist wunderschön. Am Anfang fahren wir die bekannte Velo-Autobahn (wie wir die Wege hier liebevoll nennen). Genial zum fahren, aber an einem Sonntag auch etwas voll. Heute scheint etwas Besonderes los zu sein. Eine Wander-Horde von geschätzen 600 Menschen läuft auf diesem Weg! Bis wir da durch waren, hat es Geduld gebraucht. Dann fährt man bergauf Richting Kalterersee. Wobei die Steigung sehr sanft ist. Leicht bis mittel kupiert schlängelt sich der Weg durch Weinberge und gibt irgendwann den Blick auf das Ziel frei. Der Kalterersee. Dann können wir die Velos bergab rollen lassen bis zum See. Der Rückweg ist uns bekannt, aber wir können ihn immer wieder gleich geniessen.
Am Womo angekommen, ziehen wir sofort unsere Badesachen an und kühlen uns im Pool erstmal ab. Es ist heute richtig sommerlich warm.
Am Nachmittag organisieren wir die nächsten Tage. Morgen möchten wir Richtung Dolomiten / Hochpustertal weiterfahren. Von Dienstag auf Mittwoch planen wir eine zweitägige Wanderung zu den Drei Zinnen. Wir haben heute einen Schlafplatz in der `Drei Zinnen Hütte` reservieren können. Wir freuen uns riesig!!
Heute Abend werden wir mit einem schweren Gewitter von Leifers verabschiedet. Leichter Hagel und soviel Regen, dass sich die Wege vom Campingplatz in Bäche verwandeln. Wir haben Glück und unser Stellplatz bleibt von diesen Bächen verschont. Jetzt langsam lässt der Regen endlich nach....
Montag, 22.09.2014
Früh am Morgen geniessen wir noch einmal die Duschen auf dem Campingplatz. Dann packen wir unsere sieben Sachen zusammen und machen unseren Camper parat für ein paar Tage Stellplatz. Wir brauchen viel Frischwasser, Trinkwasser, einen vollen Tank, Gas und Essen. Alles können wir erledigen bevor wir an unserem neuen Standort in Misurina ankommen.
Wir sind schon auf der Fahrt hierher völlig aus dem Häuschen. Wir freuen uns wie kleine Kinder. Seit 5 Jahren möchten wir die `Drei Zinnen` erleben und nie hat es geklappt. Jetzt ist es endlich soweit...
Der Stellplatz ist gross, günstig und das Beste: es stehen nur zwei Camper dort. Platz ist ungefähr für max. 50 Wohnmobile. Nach den zwei Tagen auf einem sehr vollen Campingplatz, geniessen wir diesen Freiraum und die Ruhe sehr. Von unserem Womo aus können wir sie sehen: die Drei Zinnen!!
Ausblick rechts vom Womo: Drei Zinnen |
Ausblick links vom Womo |
Wir erkunden die Gegend und finden einen sehr schönen kleinen See mit atemberaubender Kulisse.
Ausserdem haben wir von hier einen Blick auf die Auronzo Hütte. Das wird unser erstes Ziel sein morgen. Es sind nur knapp 600 Höhenmeter. Danach fängt der Rundwanderweg um die Drei Zinnen an. Er soll recht leicht sein und mit wenig Höhenmetern. Trotzdem brauchen wir ab der Auronzo Hütte schätzungsweise noch zwei Stunden bis zu unserer Unterkunft für die Nacht. Übrigens fährt sogar ein paar mal am Tag ein Postauto hier rauf. Wir gehen davon aus, dass wir morgen also nicht die einzigen Menschen da oben sein werden ;-). Egal - es wird toll werden...
Unsere "Nachbarn" auf dem Stellplatz sind Schweden. Eigentlich. Er ist gebürtiger Schweizer. Auf unsere Frage, wie es dazu gekommen ist, dass er nun in Schweden lebt - hat er nur geantwortet: "vor 50 Jahren hab ich in Stockholm den Zug in die Schweiz verpasst...". Tja. Wie das Schicksal manchmal so spielt.
Dienstag, 23.09.2014
Endlich gehts los. Ich bin richtig ein bischen nevös und Marco ist kaum noch zu halten ;-). Schon auf den ersten Meter erleben wir schöne Überraschungen. Ein französisches Pärchen und zwei Österreicher halten an und fragen, ob sie uns mitnehmen sollen nach oben. Wir lehnen dankend ab. Anscheinend nicht so üblich, dass da Leute hoch laufen möchten, wenn es doch eine Strasse hat?!. Dann können wir endlich auf einen tollen Wanderweg abbiegen. Wir lassen uns viel Zeit heute und geniessen in vollen Zügen. Der "Aufstieg" zur Hütte entpuppt sich als recht harmlos und wir sind schon in gut 2 Stunden oben.
Hier sehen wir schon die "Wander-Autobahn" um die Drei Zinnen. Wir biegen vorher ab auf eine Flanke, die im weiteren Verlauf einen anspruchsvollen Weg zu einer anderen Hütte bietet. Vielleicht mal was für ein ander Mal? Wir geniessen hier die Aussicht und machen eine Pause im Windschatten. Immer noch haben wir genug Energie und Lust zu Wandern. Also beschliessen wir den weiteren Weg zu Hütte zu gehen.
Die Umrundung von den drei Zinnen wird als eine Art "aller Welts Wanderung" angepriesen. Zu dieser Jahreszeit fahren sogar Busse mit Touristen hier hoch. Diese sind meist schon im Rentenalter. Viele davon nicht sehr geländegängig... (sorry- es gibt natürlich auch viele Ausnahmen). Als wir selber die Strecke laufen, merken wir, dass sie gar nicht so leicht ist. Der Untergrund ist sehr geröllig und/oder steinig und die ganze Wanderung dauert ca. 4 Stunden. Noch dazu gibt es ein bis zwei wirklich starke Steigungen von ca. 20%. Ein seltsames Schauspiel... Viele Leute sitzen schwitzend und mit hochrotem Kopf am Rand und sind völlig über ihr Limit gegangen. Und dabei haben sie noch nicht mal die Hälfte des Aufstieges geschafft... Das können wir wirklich nicht verstehen, dass die Leute nicht besser über diesen Weg aufgeklärt werden.
Wir sehen das erste mal die Drei Zinnen Hütte |
Wir dürfen irgendwann zu unserer Hütte aufsteigen. Mit allen "Umwegen", Pausen und Caches sind wir nach gut 7 Stunden und insgesamt über 1000 Höhenmetern am Ziel angekommen. Noch ist viel los auf der Hütte. Aber so langsmam machen sich die Leute auf den Heimweg und es bleiben nur noch die wenigen Übernachtungsgäste hier oben.
Die Drei Zinnen Hütte |
Wir melden uns im Refugio an und haben noch grosses Glück. Statt unser gebuchtes 4Bett Zimmer, ist kurzfristig ein 2Bett Zimmer frei geworden. Der Hüttenwart fragt uns, ob wir das vielleicht möchten. Na klar wollen wir! Wir beziehen unser Zimmer und setzten uns mit zwei Cola und Twix auf die Terasse und geniessen am Ziel angekommen zu sein.
Aussicht von unserem kleinen Zimmerfenster |
Die Aussicht von unserem kleinen Zimmerfenster |
Vor langer Zeit haben wir uns vorgenommen, sollten wir jemals hier oben sein, machen wir ein sogenanntes "Jump Foto". Also los... one, two, three - JUMP!!!
Wir geniessen den Sundowner jeder auf seine Weise. Marco klettert noch mal auf einen kleinen Berg und ich sitze mit einem dunklen Hefeweizen in der Sonne. Jedem das Seine :-).
Das Abendessen und den richtigen Sonnenuntergang erleben wir aber zusammen. Ein kleiner Traum wird war. Es ist wirklich unbeschreiblich schön....!
Der zweite Teil folgt....
Ich habe mich in die Dolomiten verliebt. Wir wollen erneut in die Chalets Südtirol fahren und hoffen auf eine angenehme Zeit.
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