La llegada - die Ankunft
Diesmal gehen wir ohne unser Womo auf Tour. Der Winter ist einfach nicht so richtig gemacht zum Campen... deshalb nutzen wir diesmal das Flugzeug und flüchten für eine Woche aus der Kälte in der Schweiz. Auf geht`s nach La Palma. La Palma gehört zu den Kanarischen Inseln. Eher eine der kleinen Inseln der Gruppe im Atlantik, ganz westlich gelegen. Temperatur so um die 20°-23°, Wassertemperatur ca. 21°.
Der Flieger geht früh und wir müssen noch früher aufstehen. Um 3h am Morgen geht`s los. Leider gibt es keinen Direktflug von Zürich nach La Palma, daher müssen wir in Düsseldorf umsteigen. Wir haben zwar nur 40 Minuten Zeit dafür, aber es klappt alles reibungslos und auch unser Gepäck kommt mit uns in La Palma an. Mietwagen geschnappt und looooos.
Pünktlich zur Wohnungsübergabe kommen wir am Ziel an. Wir haben uns diesmal gegen ein Hotel und für eine kleine Ferienwohnung entschieden. Und es war kein Fehler!! Allein der Balkon mit dem Blick ist ein Knaller...
Tazacorte
Wir haben nach dem anstrengenden Tag gestern super geschlafen. Voll ausgeruht gibt es vor dem Frühstück erstmal eine kleine Runde Jogging; mit weniger kleinen Treppen als Intervall-Einheit. Puh... das Frühstück ist verdient :-).
Tazacorte ist das erste Ziel auf der Insel. Ein kleiner Ort. Nett... Aber Tazacorte Puerto ist wirklich süss. Im Sommer sicher sehr touristisch, aber jetzt ist es hier herrlich. Ein sehr schöner Badestrand mit dem typischen schwarzen Sand. In einer Bar am Strand geniessen wir ein kühles Wasser und einen Cortado (Typisch spanische Variante des Kaffee. Espresso mit wenig, heisser aufgeschäumter Milch). Ein kleiner perfekter Moment. Wie so viele heute...
Bananenplantagen soweit das Auge reicht... |
Tazacorte Puerto |
Kunst am Hafen |
Weniger kunstvoll ... Die Weihnachtsdeko in Tazacorte :-) |
Am späten Nachmittag geniessen wir den Sommer im Winter. Herrlich...
El Pico Birigoyo - oder ein Sonnenaufgang auf dem Vulkan
Um 4.30h klingelt der Wecker! Ja stimmt - wir haben Ferien, aber heute steht etwas Besonderes auf dem Programm. Eine Wanderung auf den Pico Birigoyo. Nach ca. 50 Minuten Autofahrt sind wir am Ausgangspunkt unserer Wanderung angekommen: das Refugia el Pilar. Von hier aus geht es mit GPS und Stirnlampe ausgerüstet los. Ca. eine gute Stunde laufen wir den teils steilen Berg rauf. Trotz Dunkelheit finden wir den Weg gut und im Licht vom Vollmond erreichen wir den obersten Punkt auf 1800müM. Es ist noch kalt und wir warten auf den Sonnenaufgang. Zuerst wird der Teide sichtbar. Der höchste Berg der Nachbarinsel Teneriffa. Und dann, wie eine bunte Blase im Badeschaum, kommt die Sonne... einfach unbeschreiblich schön!!! Und mit ihr kommt die Wärme.
Ein perfekter Moment ... |
Wir machen uns auf den Rückweg rund um den Vulkankrater. Der erste Teil vom Abstieg ist etwas mühsam. Der Lavasand und lose Steine geben keinen guten Halt. Aber kaum sind wir im Wald, wird der Weg wieder wunderschön. Hier sieht man leider noch sehr stark die Ausmasse vom grossen Waldbrand auf La Palma im August 2016. Schwarze, verbrannte Bäume und Pflanzen. Aber erstaunlich wie schnell sich diese Pinienbäume erholen. Diese Bäume sind typisch für die Kanarischen Inseln. Durch eine in mehrschichtigen Lagen aufgebaute Rinde, kann ihnen sogar Feuer nichts anhaben und in wenigen Jahren haben sie die Bäume fast vollständig erholt!
Dieser Morgen war wunderschön. Namasté ...
Santa Cruz und El Charco azul
Die Hauptstadt der Insel Santa Cruz ist nicht riesig, aber wirklich sehenswert. Heute steht sie ganz im Zeichen der Kinder. Es scheint eine Art Schulabschluss zu sein. Es werden Kinder geehrt und diese bekommen riesige Geschenke. Noch dazu sind in der ganzen Fussgängerzone Feuerwehr, Sanitäter, Wasserrettung, .... verteilt. Hier können die Kinder alles erkunden. Neben diesen Trubel gibt es aber auch viele ruhige, schöne Plätze in der Stadt. Ein toller Hof bietet sich an für den obligatorischen Cortado. Ein Souvenir wird auch gekauft und natürlich die berühmten Balkone von Santa Cruz bestaunt. Der Gärtner, der diese Balkone pflegt ist übrigens ein Deutscher. Sie sagen ihm "el chico de los balcones" (der Junge, der Balkone).
Die Markthalle |
Warm ist es heute wieder und absolut wolkenfrei. Der perfekte Tag um zum Charco azul zu fahren. Ein Becken, was aus dem Felsen gehauen wurde. Es ist wie eine Art Badi. Meerwasser, aber ohne gefährliche Brandung geniessen. Eine tolle Erfrischung - und das im Dezember!
Und überall immer Bananen ... |
... soweit das Auge reicht. |
Die Fahrt zurück nach Puerto Naos war sehr abenteuerlich! Wir haben gedacht es wäre doch eine gute Idee die Insel zu entdecken und über den nördlichen Teil heimzufahren. Hmmm... landschaftlich war es sicher sehr interessant, aber hier auf La Palma können wenige Kilometer ewig werden. Wir sind nirgendswo mehr Kurven gefahren wie hier. Und nicht einfach Kurven. Über Kilometer kann man nicht in den 3. Gang schalten, weil es das Auto (auf jeden Fall unser Mietwagen...) sonst nicht schafft. Wir hatten 74km (!) bis nach Hause.... und dafür haben wir geschlagene 2,5 Stunden gebraucht. Drehwurm inklusive. Das ist nix für einen schwachen Magen!!
Leider ist das Bild etwas verwackelt- eben wegen der Kurven :-) |
El Roque de los Muchachos
Das Wetter ist heute besser wie erwartet. Wir nutzen die Gelegenheit und fahren zum höchsten Berg auf La Palma. Den Roque de los Muchachos. Er liegt im Nationalpark der Caldera de Taburiente auf 2.426 müM. Und genau diese Höhenmeter dürfen wir mit dem Auto fahren. Ich muss wohl nicht erwähnen, dass das Bild auf dem Navi ähnlich aussieht wie gestern. Kurven, Spitzkehren und Kurven. Nur heute noch ein bischen steiler (15%). Aber wir kommen heil oben an und es ist der absolute Wahnsinn. Ein irrsinniger Ausblick über die Caldera. Der riesige Vulkankrater mit einem Durchmesser von 9km und einem Umfang von 28km. Beeindruckende Steilwände. Noch dazu ein leichtes Wolkenmeer. Nur der Teide schaut wieder aus den Wolken raus. Jede einzelne Kurve war es wert hier hoch zu fahren...!!
Hier oben hat es zudem ein Observatorium bzw. mehrere Sternwarten. Die Luft ist besonders klar und es gibt extrem viele wolkenfreie Nächte. Hier steht das weltweit grösste Spiegelteleskop mit 10,4m Durchmesser. Durch diese ganzen Anlagen sieht es in der kargen Vulkanlandschaft ein bischen aus wie auf dem Mond.
Auf dem Weg: Blick auf die Stadt Los Llanos und der berühmte Wolkenwasserfall (Cascada de Nubes) |
Salinas de Fuencaliente
Die Salzfelder im Süden der Insel sind ein Anziehungspunkt für Touristen. Und das zu Recht. Die Anlage ist sehr schön und interessant gestaltet. Man erfährt alles über die Salzgewinnung und wird in einem kleinen Rundgang durch die verschiedenen Salzbecken geführt. Direkt am Meer gelegen ist die Atmosphäre sehr schön. Noch dazu liegen die teils rosa Becken in dunkler Lava. Auf dem Weg zur Saline führt die Strasse auch durch den versteinerten Lavastrom, der beim letzten Ausbruch im Oktober 1971 ins Meer geflossen ist. Hierbei entstand auch der jüngste Vulkan der Insel - der Teneguia. Eine sehr beeindruckende Landschaft. Die Stimmung ist auf Fotos kaum festzuhalten.
Die grossen Verdunstungsbecken |
Die kleinen Becken, wo das Salz geerntet werden kann |
Im Restaurant der Salina gab es die typisch kanarischen Papas Arrugadas |
Wandern in der Sonne, Kaffee mit Kuchen und Baden im Meer - ein toller letzte Tag
Unser letzer Tag auf La Palma. Schon in der Nacht hat es sehr starken Wind. Und leider ist er am Morgen auch noch da. Hmmm ... wollen wir trotzdem unsere geplante Wanderung machen? Wir beschliessen mal los zu fahren - und siehe da - an diesem Ort der Insel ist es fast windstill! Ist das verrückt. Innerhalb von 15km zeigt sich das Wetter von einer komplett anderen Seite. Glück gehabt :-). Die Wanderung heute geht auf den Torre del Time. Insgesamt 11km und ca. 700 Höhenmeter. Die Markierung und Beschilderung ist perfekt und auch der Weg selber ist sehr schön. So etwas ist in südlichen Ländern ja nicht immer üblich.
Die Wolken ergiessen sich ins Meer ... |
Blick in die Caldera |
Unten angekommen gibt es einen Energieschub in Form von Cola, Kuchen und einem Barraquito im Cafe Mirador el Time. Das Cafe ist sehr bekannt, hat leckere Kuchen und eine wahnsinnige Aussicht. Nur zu empfehlen...
Barraquito - hmmm ...! |
Als ob das noch nicht toll genug war, haben wir noch einen kurzen Halt in Puerto de Tazacorte gemacht. Einfach nur kurz ins Meer springen. Das Wasser ist herrlich ...
Leider geniessen wir heute den letzten Sonnenuntergang von unserem herrlichen Balkon. Aber nun darf sich jeder noch seinen "Lieblings-Sonnenuntergang" aussuchen ;-).
Adiòs La Palma y gracias por todo!!
"Gehe einmal im Jahr irgendwo hin, wo du noch nie warst"
(Dalai Lama)